Britisch Kurzhaar, Europäisch Kurzhaar, Chartreux, Kartäuser

Kleiner Überblick oder wie kam es zu der Rasse

Britisch Kurzhaar ( blau)?
 

Aus den heutigen Landesteilen Iran, Irak und der Türkei stammt die Chartreux. Diese gibt es schon seit einigen Jahrhunderten. Sie wird in der Literatuer aber erst ab dem 16ten Jahrhundert erwähnt. Ein noch erhaltendes Gemälde zeigt die Chartreux, dessen Ursprung um Anno 1600 zu suchen ist. Im Jahr 1735 beschreibt der Naturwissenschaftler “Linne” in seinem ersten Bestimmungsbuch die Chartreux (er nennt sie Kartäuser). Mitte 1930 begann eine Französin die Zucht der blauen Kartäuser unter den Namen “de Guerveur” (dieser Name ist sogar noch in manchen Stammbäumen zu finden). Die französische kurzhaarig gezüchtete, später selektierte Form dieser Katze nennen wir heute Chartreux. Den Begriff Britisch Kurzhaar blau gibt es nicht mehr im Zusammenhang mit dem Namen Kartäuser. Damit trennt man die “Original Kartäuser (Chartreux) und die Britisch Kurzhaar, die ja noch unter Einfluss anderer Rassen stand.

In Deutschland gibt es die Kartäuser leider kaum noch oder gar nicht mehr. Hauptsächlich wird sie noch in Belgien, Frankreich und vereinzelt in der Schweiz und Luxemburg gezüchtet.

Quelle: IG. Britisch Kurzhaar / Europäisch Kurzhaar Homepage des 1. DEKZV

British Blue

Etwa 30 Jahre früher als die Franzosen begannen die Engländer die blaue Kurzhaar-Katze zu züchten, denn auch ihnen war die Rasse der blauen Kartäuser (Chartreux) nicht verborgen geblieben. Wahrscheinlich entstanden die „blauen“ durch den Einfluss schwarzer Hauskatzen.

British Shorthair

Zur gleichen Zeit, bzw. etwas früher wurden in England bereits andere Farben auf Ausstellungen prämiert. Z.b. schwarz, weiß, tabby oder bicolor. Diese Rassen wurden dann konsequenter Weise British Shorthair genannt.
 

Quelle: Homepage des 1. DEKZV, IG Britisch Kurzhaar/Europäisch Kurzhaar

Wie kam es nun zu der Britisch Kurzhaar Blau?

Um 1900 und 1930 gab es in England zwei Typen der „Kartäuser“. Einmal die British Blue und die British Shorthair. Nach den beiden Weltkriegen (ca. 1950) begann man wieder mit der Katzenzucht. Da es keine britischen Zuchtkater mehr gab, wurde wieder auf die Perser zurückgegriffen. Erst 1976 wurde ein Standart für die British Shorthair in Kraft gesetzt. Die British Blue zählten nun zu den British Shorthair und waren nur eine Farbvarianten unter vielen anderen.
 

In Deutschland hatte man nun beide Varianten, einmal den französischen schlankeren, dunkleren und reinerbigen Katzentyp: die blaue Kartäuser. Zum anderen die Britische Variante mit sehr viel runderen Kopf durch die Einkreuzung der Perser.
 

Deutsche Züchter kombinierten nun beide Typen zum Vorteil eines kurzen Felles und eines guten Typs. Hier beginnt nun die Verwirrung. Denn im deutschsprachigen Raum nannte man diese Kombination nun Kartäuser. Die Kartäuser gab es jedoch schon als Chartreux in Frankreich. Die Franzosen schlossen sich der neuen Zuchtpraxis nicht an, da sie auf ihre originalen Chartreux bestanden. Auch die Engländer blieben bei ihrer British Blau, die ja seit 1976 zu den British Shorthair gehörte.
 

1977 kam es in der FIFIe zur Abtrennung der Standards der Französischen Chartreux und der British Blue. Alle diese in Deutschland gezüchteten Kartäusern wurden entweder der Chartreux oder der Britisch Kurzhaar Blau zugeordnet.  Der Zusatz “Kartäuser” blieb auf Wunsch der deutschen Züchter in Klammern erhalten oder bei der Rasse steht die Bezeichnung: Britisch Kurzhaar und bei der Farbe: Kartäuser.
 

Zwischen den Britisch Kurzhaar- und den Europäisch Kurzhaar- Katzen gab es im Aussehen ziemliche Unterschiede. Die einen über Perser gezogenen in blau oder etwas creme, die anderen über Hauskatzen in Experimentalfarben gezogenen in bicolor oder tabby. Die Blauen und die Creme entsprachen am ehesten der BKH. Die Experimental-Farbzüchter hatten es auf Ausstellungen oft schwerer. 1982 wurden BKH und EKH getrennt. Die EKH wird nun noch grösstenteils in Skandinavien, Italien und den Osteuropäischen Ländern rein gezüchtet.
 

Die Britisch Kurzhaar ist seit 1991 eine eigenständige Rasse ohne den Beinamen Kartäuser.